www.lorimer.de
Karakorum
http://www.lorimer.de/pakistan-7027.html

© 2013 www.lorimer.de

Die Grosse Freiheit        Karakorum - Spantik SO-Grat        Erlebte Erde         Australiens Westen         Neuseeland         Down Under

 

               

                 

 

Vortrag: Karakorum Spantik SO-Grat, 7027 m, Pakistan.

Es ist keine 100ste Dokumentation einer Bergbesteigung. Mein Ziel ist der Weg - all die spannenden Begegnungen und täglichen Überraschungen. Mensch und Natur. Spektakuläre Natur. Sagenhafte Bergstimmungen. Licht und Wolken. Stimmungsvoll und bewegend präsentiert.
HDAV-Qualität vom ersten bis zum letzten Bild.

 

Vorgeschichte

Es sollte etwas Besonderes werden: Der Anlass: Das 100 jährige Bestehen unserer DAV Sektion Bergland München, gegründet 1908.
Die Entscheidung: Ein 7000er im Karakorum Gebirge in Pakistan – der Spantik. 7027 m hoch, der SO-Grat technisch unschwierig. Eine Wahl zugunsten der Allgemeinheit des Vereins. Nicht nur für die Elite.

Somit auch für mich. Grandiose Berglandschaften tauchten geistig vor mir auf, Bilder aus Zeitschriften, von Expeditionsberichten, von Tragödien. Namen wie K2, Trango - Türme, Chogolisa beflügelten meine Fantasie.

Mein Telefonat mit unserem Vereinsvorstand: „Hallo Stefan! Wie schaut es denn aus mit den Anmeldungen für die Spantik Expedition?“
„Wieso rufst du an? Hast du eventuell Interesse? Willst du dir zu deinem 60sten eine besondere Freude machen?“ „Ja, meine Regierung hat zugestimmt!“ „Super, dann haben wir ja gleich einen Fotografen.“

Ich habe die Expedition fotografisch begleitet. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihr Verständnis. Das Ergebnis: Eine Multivision in HD-Technik, gefüllt mit abwechslungsreichen Geschichten, mit Begeisterung fotografiert, stimmungsvoll präsentiert.

Sonstiges: 6 Wochen Zeit oder Urlaub, das Verständnis des Lebenspartners, die geeignete Ausrüstung, und 5000 €. Für 6 Vereinsmitglieder wird der Traum wahr. Unser Dank gilt dem Verein und dem Sporthaus Schuster München für die finanzielle Unterstützung.
Wir entscheiden uns für einen deutschen Expeditionsanbieter, der weitere 7 Teilnehmer bringt. Der auch alles Organisatorische (Genehmigung, Flug, Hotelreservierungen, Bus, Träger, Zelte, Lebensmittel usw) für uns erledigt.


 

01 Karakorum Hwy in Thakot

Flug München – Frankfurt. Kennlernen des Expeditionsveranstalters aus Dresden und der restlichen 6 Teamkameraden aus Deutschland. 7 Std Flug Frankfurt – Lahore. Ankunft nachts, sehr warm, schwül wie in einem Treibhaus. Direkt neben unserem Hotel steht ein riesiges, blau stinkendes Dieselaggregat, das den nötigen Strom für die Klimaanlage liefert. Die Zimmer sind eiskalt!

Lahore, geschichtsträchtige Großstadt an der Grenze zu Indien. Besichtigung der Badschahi Moschee, einem gepflegten Meisterwerk der indisch-islamischen Architektur aus dem 17. Jhdt.

Anreise mit Privatbus von Lahore über die neu gebaute 6-spurige M 1 – Motorway - null Verkehr, am Ende mit elektronischer Zahlstelle - nach Islamabad. Die friedliche Abendstimmung in der Feisal Moschee ist genau das Richtige. Am nächsten Tag weiter den unglaublich stark frequentierten Karakorum Highway nach Norden bis Chilas. Bei einem Restaurant-Stop sammeln wir weitere Eindrücke: Das Essen schmeckt super.
Back  Home






02 Balti in Chilas

Chilas liegt in Baltistan, oder Klein-Tibet, ein Teil Kaschmirs. Eingekeilt zwischen Afghanistan, Tadschikistan, China, Tibet und Indien sehen die Einwohner verwunderlicher Weise südeuropäisch aus. Konservative Moslems, freundlich zurückhaltend und ohne Fanatismus. Die Älteren tragen die traditionelle Filzmütze, in die sie ihr Papiergeld einrollen.

Nördlich von Chilas wird die Karakorum Hwy ruhig, richtig einsam. Die Landschaft ist wüstenartig kahl, die Berge um uns herum vollkommen nackt. Die KKH führt am Indus entlang, vorbei am Nanga Parbat, dem westlichen Pfeiler der Himalayakette. Die in den Fels gehauene Skardu Rd folgt dem tosenden Indus durch seine Schlucht nach Osten. Allah – es steht auf Bussen und LKWs – gilt hier als Schutzengel und sorgt für Sicherheit. Wer mal da war, der versteht warum.
Back  Home





 


03 Arandu Yaks Ernte

Skardu – Stadt ohne Frauen. Markt, Friseur, Bäckerei, Shopping – alles Männersache. Skardu ist Ausgangspunkt aller Treks und Expeditionen in Baltistan. Wir fahren mit alten, wunderschön gepflegten Jeeps hinein in das wüstenartige Tal des Shigar River, die gleiche Strasse wie zum K 2. Auf einer Brücke überqueren wir den Shigar und fahren das Tal des Basha River in Richtung NW bis Arandu. Hier ist Ende. Reine Fahrzeit von Lahore bis hierher: 4 Tage.
In Arandu, auf 2800 m, ist gerade mal der elektrische Strom in einem Gebäude angekommen. Nicht aber in den Steinhütten, in denen die Menschen leben. Es gibt keine Straße. Ja, es gibt hier noch nicht einmal das Rad. Kein Auto, kein Traktor, kein Fahrrad. Fast wie zu Asterix` Zeiten. Sagenhaft unberührt und bedauerlich zugleich. Es wird hier nämlich eisig kalt im Winter. Die Menschen machen einen fröhlichen Eindruck.

Es ist Ende August. Die Ernte wird eingebracht. Yaks – Grunzochsen – treten das Spreu vom Getreide.
Gleich hinter dem Dorf endet der Chogo Lungma Gletscher. An seinem Ursprung liegt unser Berg Spantik. Morgen geht es endlich los.
Back  Home





04 Chogo Lungma Gletscher 42 km

70 Träger, Männer aus der Gegend, übernehmen den Transport der Ausrüstung und Verpflegung. 3 Tage geht es zu Fuss den Chogo Lungma Gletscher aufwärts zum Basislager am SO-Grat. Nur manchmal das Ziel vor Augen: Den 7027 m hohen Spantik.  Die beiden ersten Tage verläuft der Weg auf der Seitenmoräne.

Wir werden von der Küche gut versorgt. Schmackhaftes Gemüse und Hühnerfleisch. Die Träger müssen sich ihr Essen selbst backen: Chapati. Trockenes Brot. Nur Mehl aus der Plastiktüte und Wasser aus dem Bach. Mehr haben sie nicht.

Am 3. Tag geht es über den Schutt bedeckten Gletscher. Es liegt kein Schnee. Die vielen Spalten sind offen und werden umgangen. Nach über 40 km Fussmarsch entlang dem Chogo Lungma geht es zum Schluss noch die steile Moräne hoch – das Basislager ist erreicht. Die Träger gehen noch am gleichen Tag zurück. Mia gangst.
Back  Home

 


 


05 Basislager 4400 m Spantik SO-Grat

Das Basislager am Tag der Ankunft. Es liegt schön, auf einer Art Aussichtskanzel mit Blick nach 3 Seiten: Talaus den Chogo entlang, wo sich die Träger, die noch am gleichen Tag den Rückweg antreten, in dem Gewirr von Spalten verlieren. Nach Süden das Massiv des Haramosh 2 (6666 m) und des Leila (6986 m), nach Westen die Fortsetzung des Chogo Lungma Gletschers und das Malubiting-Massiv (7453 m). Eiswände von 3000 m Höhe sind schon eine Kulisse! Für Markus, unseren Expe-Leiter, ist es das schönste Basislager, das er kennt.

Ausser uns lagert noch eine kleine Gruppe eines schweizer Expeditionsanbieters.

In mühsamen Auf- und Abstiegen zur Akklimatisation transportieren wir selbst Zelte, Ausrüstung, Verpflegung, Kochgeräte, Gaskartuschen, Funkgeräte, Seile usw in die Hochlager auf 5000 m (HL1) und 5400 m (HL2).
Back  Home







06 Hochlager 1 Spantik SO-Grat 5000 m

Die letzten Meter zum Hochlager 1 sind waagrecht – mit unverstelltem Blick auf den Spantik. Großartig, wie er da steht! Der SO-Grat besteht bis hier aus losen, schuttartigen Steinplatten, die Aufmerksamkeit erfordern. Wer etwas abseits geht, findet heute noch große Quarzkristalle.

Wie fühlt sich das so an, auf 5000 m Höhe? Wenn ich sitze und nichts tue gar nicht. Doch mache ich ein paar unbewusste Schritte, zB nur um Auszutreten - schon bleibt mir die Luft weg. Die erste Nacht schlafe ich kaum. Mein Körper braucht Tage, um sich anzupassen.

Das Beeindruckendste hier oben ist der Blick nach Süden, direkt auf die Nordwände des Leila, mit seinen Vorgipfeln Akbar Gang mit seinen vom Wind gezackten Eisrinnen, und dem Silberhorn. Links dahinter die Nordseite des Haramosh 2, eine einzigartige Eispyramide. Diese Pyramide ragt in einer durchgehenden Steilheit 2600 m aus dem Haramosh Gletscher - alles Eis. Ein Chaos aus Eisbrüchen und Spalten. Vermutlich undurchstiegen. Da Wahnsinn. Kaum ein Mensch bei uns in Europa kennt die Namen dieser Bergriesen hier.
Back  Home

 


07 Gruppenbild mit Küche Basislager

Unsere Mannschaft setzt sich zusammen aus 6 Vereinsmitgliedern (1 Frau, unsere Gitti), dann 5 Einzelkämpfern, einige davon Marathonläufer, die beim Veranstalter die Expe gebucht haben, und 2 Mitgliedern des Veranstalters (Expeditionsleiter Markus Walter). Noch 4 Pakistanis für die Küche, und 1 pak. Begleitperson als Vertretung der Regierung.

Das Wetter ist unbeständig. Es schneit an mehreren Tagen. Einmal gleich 30 cm. Das Mannschaftszelt bricht zusammen. Schneeballschlachten mit der schweizer Gruppe sind unsere Lieblingsbeschäftigung. Füsse waschen, lesen, Steinskulpturen bauen – irgendwie muss jeder für sich das unbeständige Wetter aussitzen.
Die Stimmung ist trotzdem lustig. Jürgen feiert seinen 50. Geburtstag. Unser aufmerksamer Leiter Markus hat bei der Küche heimlich eine Geburtstagstorte bestellt. Die Küche leistet Unglaubliches. Die Männer sitzen und arbeiten den ganzen Tag am Boden. Und zaubern abwechslungsreiche Mahlzeiten: Suppen, Nudel-/Reisvariationen, Gemüse, Fleisch (mitgebrachte Hühner und Ziegen) und Nachspeisen. 
Back  Home



08 HL1 Blick Malubiting Gruppe

Der Blick nach Westen in das Becken, wo sich die Eisströme von Leila und Malubiting und Spantik zum Chogo Lungma Gletscher formen, ist wunderschön. Es ist nicht einfach, die Dimensionen zu erfassen. Jene unscheinbare Spitze dort hinten ist in der Karte mit 4900 m angegeben. So hoch wie der Mt. Blanc. Doch hier verschmilzt jener Punkt einfach mit der Umgebung zur Unkenntlichkeit. Die Gipfel hier sind 2000 bis 2500 m höher.

Die Luft ist kalt und glasklar. Es fehlt die Luftfeuchtigkeit. Auch die Farben sind kalt. Das Licht hat scheinbar keine roten und gelben Anteile mehr.
Der Himmel ist von einem tiefen Dunkelblau. Die Schatten dunkelblau. Die Sonne brennt gnadenlos. Ohne Sonnenbrille sehe ich überhaupt nichts mehr. Die totale Blendung. Das Display der Digitalkamera ist nicht lesbar. Ich komme mir an diesem Ort vor wie im Weltraum. Wie muss das erst in 7000 m Höhe sein?

Große Ehrfurcht kommt auf, vermischt mit ein bisschen Angst vor dem Berg. Spalten, Lawinen, Wolken, die Höhe - ein spannender Cocktail!
Back  Home





09 Lawine 3 km breit HL1

Tagelanger Schneefall. An das ständige Rumpeln von fernen Lawinen haben wir uns schon gewöhnt. Plötzlich, wir machen gerade Pause, ein trockener leiser Knall! Ein Stück Eis aus der Nordwand des Leila direkt uns gegenüber ist abgebrochen. Eine Lawine rauscht den Leila hinunter. Ein Grat teilt die Lawine in 2. Unten am Chogo angekommen wirbelt sie wie in Zeitlupentempo auf, wird größer und breiter, erreicht unsere Talseite und verschwindet unter uns – von unserem Punkt nicht einsehbar. Der Chogo hat hier eine geschätzte Breite von 2 km. (s. Bild 8)

Später, auf der Karte nachvollzogen, schätzen wir die Breite der Lawine - nicht die Wegstrecke/Länge, sondern die Breite! - auf 3000 m.

Auch wenn Vergleiche nie ganz passen: Stelle Dir vor, Du fährst das Zillertal entlang und wirst von einer Lawine von der gegenüber liegenden Talseite an die Wand gedrückt! Foto Gerhard Gündera
Back  Home




 


10 Leila Sunrise 6986 m

Das eisige Morgengrauen hat ein besonderes Licht. Wenn die Gipfel anfangs gespenstisch weiss aus der tiefblauen Nacht auftauchen. Wenn sich am Horizont ein türkiser und roter Streifen bildet. Wenn die ersten Sonnenstrahlen, deren Rot sich mit dem Blau der Nacht zu Pink vermischt, auf die höchsten Spitzen treffen und den Schnee rosa färben. Dann leuchtend Gelb! Die Luft glasklar.

Ich kann einfach nicht genug bekommen von solch zarten Stimmungen.
Für mich eine fotografische Herausforderung. Wäre da nur nicht der kalte Wind. Und die eiskalten Füsse. Und Hände. Was tue ich überhaupt da? Wieso frier ich mir eigentlich einen ab? Nächstes Mal Südsee!
Back  Home











11 Spantik 7027 m von Süd-Osten

Der Gipfel des Spantik ragt gleich hinter dem Hochlager 1 auf. Und doch ist er noch kilometerweit entfernt. Von meinem Standpunkt bis zur Grenze zwischen Schatten und Sonne liegen 5 km Auf-und-Nieder. Wir wollen über die linke Seite aufsteigen – den Südost-Grat. 3 Tage Aufstieg von hier aus und 2 Tage Abstieg. Bei gutem Wetter.

Endlich unsere Chance: 5 zusammen hängende Tage stabiles Wetter sind angesagt! Unglaublich, wir bekommen den aktuellsten Wetterbericht für den Spantik von den 7000 km entfernten Wetterinstituten in Innsbruck und dem in Bern!
Dort, wo das Hochlager 2 geplant ist, zelten die Schweizer. Unsere Ausweichstelle liegt gefährlich nahe an Spalten. Mathias rühmt sich, in eine unsichtbare Spalte gebieselt zu haben. Erst sein Strahl hat sie aufgedeckt.

Es herrscht hohe Lawinengefahr auf Grund der Schneefälle. Die Schweizer Expedition muss deswegen aufgeben. Deren Zeit ist zu knapp geworden. Wir sind jetzt allein, die letzte Expedition in diesem Jahr.
Back  Home






12 Powerboys HL2

Die Stärksten wollen es wagen. Die Lawinengefahr in der Kälte der Nacht überlisten. Und vermutlich auch die Spalten! Fixseile für die Sicherheit der andern legen. Wir andern wollen nachkommen.

Doch heute trennt sich Spreu von Weizen. Ich muss zurückbleiben im Hochlager 2. Der schwere Rucksack verursacht starke Rückenschmerzen. Ist es die Höhe, die mich fertig macht? Oder die Angst vor den Spalten? Kein Auge habe ich zugetan – meine Füsse sind Eisklumpen. Einigen andern geht es ähnlich. Einer wird krank. Wir - die Gruppe 2, die Langsamen - geben auf. Eine 2. Chance haben wir nicht.

Die Gruppe 1 – die Gipfelstürmer - geben 2 Tage später auf. Ein schier grundloses Schneeloch in 6800 m macht alle Hoffnungen zunichte. Dazu kommt schlechtes Wetter. Sie bauen das Hochlager 3 in etwa 6000 m Höhe im Schneesturm ab, müssen bei schlechter Sicht absteigen, der Horror bei all den Gletscherspalten und der Schmalheit des Grates.
Back  Home







13 Inspiration 13 Basislager

Tagelang warten wir im Basislager auf die Gipfelstürmer. Funkkontakt kommt nicht zustande. Keine Antwort. Um uns herum nur Nebel. Schneetreiben. Dumpfes Lawinengrollen. Oben am Berg muss es ungemütlich sein. Hoffentlich …

Im Basislager hat Erwin über die Wochen für jeden von uns 13 Teilnehmern aus kleinen Felsplatten eine Steinskulptur gebaut. Überraschende Felsinspirationen. Oder Omensteine?

Nach 3 sorgenvollen Tagen tauchen Stefan und ein Teil der Gipfelmannschaft aus dem Schneetreiben auf. Es fehlen 4, die noch eine Nacht im HL2 verbringen. Immer noch kein Funkkontakt. Endlich, nach 4 Tagen der Ungewissheit, kommen auch die Letzten aus dem Nebel zurück. Neuschnee, keine Spur, Sichtweite 5 - 50 m, jeder Schritt ins Ungewisse, alles grau in grau, ohne Übergang von Himmel zu Erde. „Das war knapp.“ die ersten Worte eines Heimkehrers, Bergführer von Beruf.
Wie wäre es wohl mir ergangen, wenn ich mitgegangen wäre?
Back  Home






14 Lahore Schah Jehangirs Mausoleum

Erst seit der Spaltung Indiens und Gründung Pakistans 1947 gehört Lahore zu Pakistan. Entsprechend sind die Baudenkmäler aus der Blütezeit der islamisch-indischen Mogule Bestandteil der indischen Geschichte.
Die Schahs, die moslemischen Kaiser Indiens, regierten im 17. Jhdt in dieser Stadt, bevor sie nach Delhi umzogen. Schah Jehangir, der hier beerdigt ist, war der Vater von Schah Jahan, dem Erbauer des Taj Mahal.

Am meisten beeindrucken mich 2 Bauwerke: Die riesige Badschahi Moschee, ein geschmackvoll bemalter Märchenbau, und die Wazir Khan Moschee mit ihren unglaublich komplizierten Kuppelausbildungen.

Lahores enge Altstadtgassen sind voller Geschäfte und Leben. Die Menschen schauen dir interessiert ins Gesicht. Nein, Angst braucht man hier keine zu haben. Alles, wie zB das Kochen, passiert in der Öffentlichkeit. Überall werden verführerische Snaks angeboten, von süss bis scharf. Eine Stadt voller Leben und Sehenswürdigkeiten - uns allen hat Lahore gut gefallen.
Back  Home





Schlusswort

Den Spantik zu besteigen heißt, eine Reise in den Orient zu machen, Begegnungen mit seinen freundlichen Menschen und seiner moslemisch-pakistanisch-indischen Kultur. Allein das Erleben der kaum vom Westen beeinflussten orientalischen Lebensweise ist ein Abenteuer.

Das Erleben geht weit tiefer, wenn du dich jenseits der Zivilisation in Pakistans Bergwelt bewegst. Kein Auto, kein Strom, kein Haus, kein Mensch.
Du erfährst die Natur des kargen Karakorum Gebirges direkt. Die Hitze bei Tag, kein Baum der Schatten spendet. Der Mangel an Sauerstoff ab 4000 m Höhe, den dein Körper nicht gewohnt ist. Die blind machende Sonnenstrahlung, die nächtliche Weltraumkälte. Dafür klarste Luft und einen unbeschreiblichen Sternenhimmel. Und am nächsten Tag wieder diese spektakuläre Landschaft aus Gletscherströmen und wunderschön vereisten Gipfeln im Spiel der Wolken.

Doch das Erleben geht noch tiefer. Du spürst die Abgeschiedenheit. Du spürst die Gefahren einer Natur, für die menschliche Maßstäbe und die beste Hightec unerheblich sind. Erlebst Angst, bange Hoffnung und Hilflosigkeit. Dieses unmittelbare Erleben von persönlichen Gefühlen und derartiger landschaftlicher Schönheit dringt ein in deine Seele und schlummert dort bis an das Ende deiner Tage. Unvergesslich.

Es bleibt ein Bild von Pakistan in Erinnerung, das mit dem in den Nachrichten nicht übereinstimmt. Trotz eines Terroranschlages in Islamabad,
den wir mit bekommen haben. Wir lernten die Pakistanis als höfliche Menschen kennen, immer interessiert und trotzdem zurückhaltend.
Nirgendwo ist uns Fanatismus oder Aufdringlichkeit begegnet.

Und was mir als Fotograf zugute kommt: Die Männer lieben es, fotografiert zu werden. Nicht emanzipierten Frauen ist es leider untersagt.